Gartenteich

Gartenchronik

Tagebuch zweier Kleingärtner

Neuplanung der Bewässerungszeiträume

Mit der Erweiterung und dem teilweisen Umbau der Bewässerungsanlage müssen zwangsläufig auch Bewässerungszeiträume und -dauer entsprechend angepasst werden. Bei der Planung sind zudem Wasserverbrauch und Bodenbeschaffenheit (wichtig für die Einstellung des Schwellwerts für die Bodenfeuchte) zu berücksichtigen. Doch dazu später mehr.

Statt der bisher sechs Bewässerungskreise gibt es nun acht. Wir haben für uns entschieden, dass die morgendliche Bewässerung nicht vor 8.30 Uhr beginnen und die Abendbewässerung spätestens um 21.15 Uhr enden soll. Schließlich will man nicht bis spät in die Nacht die Pumpe arbeiten hören und einfach nur die Stille genießen!

Bodenfeuchte-Sensoren – das „A“ und „O“ einer effektiven Gartenbewässerung

Damit nicht alle 11 bis 13 Stunden sinnlos Wasser verschwendet wird, messen acht in den jeweiligen Bewässerungsbereichen platzierte Sensoren permanent die Temperatur in Bodennähe und die Bodenfeuchtigkeit.

Ein Sensor, in unmittelbarer Nähe zur Bewässerungseinheit platziert
Ein Sensor, in unmittelbarer Nähe zur Bewässerungseinheit platziert

Wird ein gewisser Punkt bei der Bodenfeuchte unterschritten (Schwellwert), wird zum nächstmöglich eingestellten Termin der jeweilige Bereich für eine vorgegebene Zeit automatisch bewässert.

Und damit wir nicht plötzlich im „Regen“ stehen, haben wir uns eine kleine Seite gebastelt, auf der sämtliche Daten aus unserem Garten (Wetter, Solar, Bewässerung) zusammenlaufen. Im Bereich „Bewässerung“ sehen wir die Messwerte der einzelnen Bewässerungsregionen sowie ob und wann eine künstliche Beregnung stattfindet.

Ausschnitt von unserer "Überwachungszentrale"
Ausschnitt von unserer „Überwachungszentrale“
(1. Spalte: Name der Bewässerungseinheit; 2. Spalte: Bodentemperatur; 3. Spalte: Bodenfeuchte; 4. Spalte: Zeitpunkt der nächsten Bewässerung)

Nachhaltige Bewässerung erfordert vorherige Beobachtung

Wer der Natur wirklich etwas Gutes tun möchte, bewässert seinen Garten im Sommer nicht in der prallen (Nach-) Mittagssonne: Noch bevor das kostbare Nass die Wurzeln der Pflanzen erreicht, ist es dann schon wieder verdunstet. Allerdings möchte man auch in den Sommermonaten nicht erst mit Beginn der im Kleingartenverein geltenden Nachtruhezeit (22 Uhr) mit der Bewässerung beginnen.

Deshalb sollte man vor der Festlegung der Bewässerungszeiträume den Verlauf der Sonne genauestens beobachten und sich auch mit der Bodenart ein wenig auseinandersetzen.

Letztgenanntes ist besonders wichtig für die Einstellung des Bodenfeuchte-Schwellwertes bei einem automatischen Bewässerungssystem: Während humusreiche Erde viel Wasser speichern kann, „rauscht“ es bei einem sandigen Boden einfach durch und steht den Pflanzen für nachhaltiges Wachstum nicht lange zur Verfügung.

Das Ergebnis für unseren Garten

Dies haben wir im vergangenen Jahr alles beobachtet/berücksichtigt und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:

BereichZeitpunktBF
Friedhof8.40 Uhr – 8.45 Uhr40%
Frühblüher8.40 Uhr – 8.50 Uhr45%
Gemüse9.00 Uhr – 9.10 Uhr40%
Gewächshaus8.30 Uhr – 8.35 Uhr55%
Randbeete8.35 Uhr – 8.40 Uhr40%
Teichbereich9.10 Uhr – 9.20 Uhr30%
Teichwiese8.30 Uhr – 8.40 Uhr45%
Wiese hinten8.50 Uhr – 9.00 Uhr30%
Morgendlich programmierte Bewässerungsroutine – „BF“ stellt den Schwellwert dar, bei dessen Unterschreitung die Bewässerung automatisiert vorgenommen wird.

BereichZeitpunktBF
Friedhof20.10 Uhr – 20.15 Uhr40%
Frühblüher20.15 Uhr – 20.30 Uhr45%
Gemüse20.45 Uhr – 21.00 Uhr40%
Gewächshaus20.00 Uhr – 20.05 Uhr55%
Randbeete20.05 Uhr – 20.10 Uhr40%
Teichbereich19.50 Uhr – 20.00 Uhr30%
Teichwiese20.00 Uhr – 20.15 Uhr45%
Wiese hinten20.30 Uhr – 20.45 Uhr30%
Abendlich programmierte Bewässerungsroutine – „BF“ stellt den Schwellwert dar, bei dessen Unterschreitung die Bewässerung automatisiert vorgenommen wird.

Obwohl mit dem neuen System der gesamte Garten bewässert werden kann, beginnt die künstliche Beregnung abends erst um 19.50 Uhr (statt vorher um 19.30 Uhr) und die Randbeete müssen nicht mehr eine halbe Stunde lang gegossen werden. Das deutlich effektivere Micro Drip System macht es möglich.

Die oben aufgeführten Pläne haben wir selbstverständlich noch einmal grafisch aufbereitet. Zahlen selbst sagen viel, sind aber – um den Überblick zu behalten – wenig geeignet.

Grafik Morgenbewässerung
Morgenbewässerung
Grafik Abendbewässerung
Abendbewässerung

Fazit

Das Bewässerungssystem des namhaften Anbieters bietet vielerlei Vorteile: Die Bodenbeschaffenheitsanalyse wurde – bei unserem ersten Einsatz im vergangenen Jahr – automatisiert vorgenommen, sodass man sich darum nicht weiter kümmern musste. Beim „Einpflanzen“ der zwei neuesten Sensoren hat dieser Vorgang keine Sekunde gedauert (damals bis zu 24 Stunden). Ob dies ein Fehler ist oder ob hier gravierende Änderungen/Verbesserungen vorgenommen wurden, können wir nicht beurteilen.

Ebenso können bei der Bewässerungsplanung prognostizierte Niederschläge, die einen gewissen Schwellwert überschreiten, berücksichtigt werden, um eine geplante Bewässerung aussetzen zu lassen. Unsere Erfahrung damit war – nun ja – nicht gerade berauschend. Deshalb haben wir diesen Punkt deaktiviert. Der Anbieter setzt hier offenbar auf das amerikanische Wettermodell.

Das Zusammenspiel von Sensoren und Bewässerungseinheiten funktioniert allerdings tadellos und erspart uns somit die Überprüfung eines jeden Bereichs und ca. 1,5 Stunden an zusätzlicher Gartenarbeit in Trockenperioden. Diese Zeit können wir nun anderweitig sinnvoller nutzen.

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