Gartenteich

Gartenchronik

Tagebuch zweier Kleingärtner

Regenerierung des Gartenbrunnens

Nichts bereitete uns mehr Kopfzerbrechen als der Grundwasserbrunnen, der vor geschätzten 30 bis 40 Jahren gebohrt wurde. Anlass hierfür war die geringe Förderleistung: Ca. 300 Liter pro Stunde konnten zum noch Schluss hochgepumpt werden. Da steht man mit einer 10-Liter-Gießkanne schonmal 2 Minuten, bis diese voll ist. So machten wir uns ans Werk und versuchten, den Brunnen zu regenerieren.

Die Pumpengrube ist schon ordentlich tief. Dementsprechend musste auch gebuddelt werden
Die Pumpengrube ist schon ordentlich tief. Dementsprechend musste auch gebuddelt werden

Erst einmal mussten wir das in die Tiefe abfallende Rohr finden. Die Schläuche in der Pumpengrube wurden abgeschraubt. Mit Hilfe eines Zollstocks konnten wir dann messen, wie weit wir das Erdreich ausheben mussten. Womit wir allerdings nicht gerechnet haben war, dass es noch um zwei weitere Ecken ging. Also hieß es „weiterbuddeln“…

Wir kommen der Sache auf den Grund: Irgendwelche Rohre im gebuddelten Loch
Wir kommen der Sache auf den Grund: Irgendwelche Rohre im gebuddelten Loch

Leider reichte das bisher ausgehobene Erdreich nicht aus, um irgendwelche darin befindlichen Gewinde zu lösen. Uns blieb nichts anderes übrig, als noch mehr Rasen abzustechen und das Loch zu vergrößern. Das Plastikrohr ist übrigens die Regenwasserzuleitung zum Teich.

Vergrößertes Brunnenloch
Vergrößertes Brunnenloch

Die ganze Sache hat uns jede Menge Zeit und Nerven gekostet. Unabhängig von den festgefressenen Gewinden, die sich nicht lösen ließen, gab es immer wieder neue Überraschungen. Auf dem vorherigen Bild ist eine Art Rückschlagventil zu sehen, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet haben. Abschrauben? Nur mit sehr sehr viel Kraft und Geduld. Am nächsten Tag haben wir es – dank Hebelwirkung – doch irgendwie geschafft und das eigentliche Brunnenrohr war endlich offen.

Über den Schlauch wird die Reinigungslösung eingeleitet
Über den Schlauch wird die Reinigungslösung eingeleitet

Mit Hilfe eines Hochdruckreinigers haben wir dann erst einmal das Rohr freigespült. Tatsächlich hatten wir mehr braunes Gedöns erwartet. Stattdessen war es nur leicht milchig. Anschließend wurde ein Gartenschlauch 12 Meter in die Tiefe gelassen und eine Zitronensäure-Ascorbin-Lösung (hochkonztrierter und kalter Vitamin-C-reicher „Zitronentee“) eingeleitet. Die Reaktion war immens…

Das Zitronensäure-Vitamin C-Gemisch reagiert mit den im Brunnenschacht angesammelten Ablagerungen
Das Zitronensäure-Vitamin C-Gemisch reagiert mit den im Brunnenschacht angesammelten Ablagerungen

Es fing an zu blubbern und zu schäumen…und zu stinken. Wer wissen möchte wie es gerochen hat, muss sich einfach mal neben ein Klärwerk stellen. Schön ist anders.

Nachdem das Brunnenrohr erneut gespült wurde, schlossen wir die Pumpe an und ließen sie ein Weilchen laufen. Nun ziehen wir 300 Liter Wasser pro Stunde aus dem Brunnen und brauchen 2 Minuten für das Befüllen einer 10-Liter-Gießkanne. Der aufmerksame Leser wird feststellen: „Diese Informationen habe ich doch zum Anfang dieses Beitrags schonmal gelesen?!?!“. Richtig! Die Arbeit und das dafür ausgegebene Geld war für die Katz‘.

Es gibt Dinge, an die wir uns nicht gern zurückerinnern möchten und dieser Teil gehört dazu. Genauso gehört es allerdings dazu sich später daran zurückerinnern zu können um zu sagen „Guck mal…damals haben wir 1,2 Meter in die Tiefe gebuddelt um zu sehen, was sich dort unten tatsächlich befindet.“.

Nun überlegen wir, wie es mit diesem Brunnen weitergeht. Andere Pumpe probieren? Ja, definitiv. Und was danach kommt…wer weiß.

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