Gartenteich

Gartenchronik

Tagebuch zweier Kleingärtner

Sinnvolle Nutzung des Regenwassers

Jeder, der viel Dachfläche zur Verfügung hat und das Regenwasser nutzen kann, kennt die Situation: Es regnet und ruckzuck ist die Regentonne voll und das überschüssige Wasser versickert ungenutzt ins an der Tonne befindlichen Erdreich. Große Erdarbeiten (z. B. Versenken eines riesigen Regenwasserbehälters) sind in einer Kleingartenanlage nicht zulässig.

Meist sehr trockene Rückseite des Gartenhäuschens
Meist sehr trockene Rückseite des Gartenhäuschens

Deshalb haben sich die Vorbesitzer unseres Gartens etwas Interessantes einfallen lassen: Sie schlossen an das Regenfallrohr eine Drainage-Leitung an und verlegten diese unterhalb des Gewächshauses. Dadurch war (und ist) der Boden dort permanent feucht. Nachdem wir nun allerdings das Regenwasser, welches auf das Gewächshaus fällt, ins Innere leiten, könnte es durch die darunter liegende Drainageleitung zu Staunässe kommen. Um dies zu vermeiden, zweigen wir einen Großteil des „Bungalow-Regenwassers“ nun ab.

Zahlen zum Staunen

Man glaubt gar nicht, wieviel Wasser sich im Laufe eines Jahres so ansammelt. Ein realistisches Beispiel:

Im Jahr 2021 fielen im benachbarten Finowfurt, wo wir ebenfalls eine Wetterstation betreiben, 507 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Auf die Dachfläche (nicht Grundfläche!) unseres Gartenhäuschens hochgerechnet waren das mindestens 20.280 Liter Wasser, die größtenteils ungenutzt ins Erdreich versickert sind. Dieses Regenwasser wollen wir nun geschickter nutzen.

Wasser für Gartenteich und Pflanzen

Im Laufe eines Jahres verdunstet auch sehr viel Wasser. Gartenteichbesitzer kennen dies und müssen das kleine Biotop meist mit Leitungswasser wieder auffüllen. Hierfür nutzen wir zukünftig einen Teil des Regenwassers:

Am Fallrohr werden wir zwei weitere Ausgänge anbringen:

Der erste Ausgang führt rückseitig des Bungalows über dem unterm Dachvorsprung befindlichen Beet entlang. Durch Setzen von kleinen Bohrlöchern im Rohr und Verschluss des Rohrendes findet – Dank der Schwerkraft – eine sogenannte Tropfbewässerung statt. Ist die „Leitung voll“, wandert das überschüssige Wasser eine Etage tiefer.

Bewässerungsplan Bungalow-Rückseite
Bewässerungsplan Bungalow-Rückseite

Dank eines „Wasserhahns“ kann in dieser tieferen Etage eine regulierte Wasserentnahme erfolgen. Dieses abgeleitete Wasser wird durch ein Rohrsystem an der Südseite des Hauses entlanggeleitet. Ein Teil des Wassers tropft auf den dort befindlichen Wein. Der überschüssige Rest fließt in den Gartenteich und sorgt für einen stabileren Wasserstand.

Bewässerungsplan Südseite
Bewässerungsplan Südseite

Alles an Wasser, was bis zur letzten unteren Etage nicht genutzt bzw. abgeleitet werden konnte, fließt in die seit vielen Jahrzehnten vorhandene Drainage-Leitung.

Win-Win-Situation

Vorteil an diesem ganzen System ist, dass das Regenwasser dem natürlichen Wasserkreislauf zu 100% wieder zugeführt wird: Sei es durch die Bewässerung von sehr trockenen Stellen hinterm Haus oder durch Einleitung in den Teich. Wir Gärtner sparen dadurch ebenfalls noch ein paar Euro auf der nächsten Wasserrechnung.

Jenachdem, wir weit wir in den nächsten Tagen mit der Umsetzung dieses Plans kommen, werden wir natürlich über die „Bauarbeiten“ berichten.

Schreibe einen Kommentar