Gartenteich

Gartenchronik

Tagebuch zweier Kleingärtner

Warum ist es im Gewächshaus kälter als draußen?

Mit einem Gewächshaus verbindet meist ein tropisches Raumklima, bestehend aus angenehmen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchte. Wer – so wie wir – allerdings ein Thermometer im Gewächshaus zu hängen hat wird feststellen, dass dort drinnen vor allem in der kalten Jahreszeit niedrigere Temperaturen gemessen werden als draußen. Doch woran liegt das? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.

Nach der Fertigstellung unseres Gewächshauses haben wir dort ebenfalls einen Temperatur- und Luftfeuchtesensor installiert um zu beobachten, wie sich dort das Mikroklima entwickelt. Soetwas ist auch wichtig, für die weitere Planung vom Anbau von Gemüse.

Die ersten Daten ließen uns aufhorchen. Während draußen noch Plusgrade herrschten, sank das „Quecksilber“ im Gewächshaus selbst in den Minusbereich. Doch wie kann sowas möglich sein?

Garten-Messwerte
Orange = Temperaturen im Gewächshaus, Hellblau = Luftfeuchtigkeit. Fällt die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus, steigt die Temperatur.

„Verdunstungskälte“ ist das Stichwort

Es liegt schlicht an der Verdunstungskälte. Durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus (bei geschlossenen Fenstern und Türen beträgt diese bei uns 99%) kondensiert das Wasser an sämtlichen Oberflächen und entzieht der Umgebungsluft Energie, was zu sinkenden Temperaturen führt.

Den selben Effekt erzielt man auch in geschlossenen Wohnräumen an heißen Sommertagen, indem man vor einen Ventilator ein nasses Handtuch spannt. Die Temperatur des Raumes, in welchem dieses Konstrukt aufgestellt wird, ist nach wenigen Minuten wesentlich angenehmer.

Was uns ebenfalls noch aufgefallen ist: Trotz anhaltender Minusgrade war der Boden im Gewächshaus bearbeitbar. Dies scheint ebenfalls an der hohen Luftfeuchte zu liegen. Hier gehen wir der Sache allerdings noch auf den Grund.

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