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Wetterblog

Wetter in Berlin und Brandenburg

Hätten Sie’s gewusst? (Teil 1)

Momentan ist das Wetter bei uns ziemlich langweilig. Deshalb starten wir eine neue 12-teilige Serie, die sich mit den jeweiligen Monaten sowie den Extremwerten ausgewählter Standorte befasst. Heute beginnen wir mit dem September.

Bodennebel in Finowfurt
Bodennebel in Finowfurt

Doch bevor wir mit Zahlen und Fakten um uns werfen, ein kleiner Hinweis: Bei den Minimal- und Maximalwerten beziehen wir uns auf die DWD-Standorte Berlin-Dahlem und Lindenberg (Landkreis Oder-Spree). Eine Auswertung aller Messdaten des Deutschen Wetterdienstes in unserer Region (bis zum Aufzeichnungsbeginn) ist uns aus zeitlichen Gründen leider nicht möglich. Wir bitten um Verständnis.

Woher hat der Monat „September“ seinen Namen?

Ursprünglich war der September (septem [lat.] = sieben) der 7. Monat im ältesten römischen Kalender, der nur 10 Monate umfasste. Mit dem julianischen Kalender (ab 153 v. Chr.) kamen noch die Monate Januar und Februar hinzu, wodurch der September an die heutige neunte Monatsstelle im Jahr rückte und – im Gegensatz zu einigen anderen Monaten – seinen Namen behielt.

Was war die höchste, jemals im September gemessene Temperatur in Berlin-Dahlem und Lindenberg?

In Berlin-Dahlem wurden am 03.09.1911 und am 12.09.1919 Höchstwerte von 34,2°C erreicht. In Lindenberg gab es mit 33,6°C ähnliche absolute Höchsttemperaturen am 03.09.1911 und am 05.09.1929.

Gab es im September schonmal Luftfrost?

Erstaunlicherweise ja. Mit -0,5°C wurde in Berlin am 21.09.1915 der erste Frost des Jahres registriert. Lindenberg hielt am 28.09.1939 mit 0,0°C gerade so die Balance.

In welchem September fiel der meiste Niederschlag?

Gefühlt noch nicht ganz so lange her, nämlich im Jahr 2001, fielen 140,9 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an der Lindenberger DWD-Station. Dies entspricht ca. 25% des durchschnittlichen Jahressolls.

Im September des selben Jahres wurden in Berlin 145,5 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen.

Welcher September war der trockenste?

Dürreperioden kann es bei uns das ganze Jahr über geben. So auch im Jahr 1928, wo über den ganzen Monat hinweg nur 0,5 Liter Regen in Berlin-Dahlem fielen.

31 Jahre später, nämlich im Jahr 1959, war es dann in Lindenberg soweit. Hier wurden nur 1,4 l/m² gemessen.

Wie hoch waren die jemals gemessenen Windgeschwindigkeiten im September?

Der oder die aufmerksame Leser/in wird es bereits gemerkt haben. Nicht überall in der Region werden am gleichen Tag die höchsten Windgeschwindigkeiten erreicht. Hier spielen Stationsstandort sowie Durchzug der Frontensysteme/Windfelder eine entscheidende Rolle.

So wurde in Lindenberg mit 87,8 km/h (Windstärke 9) am 11.09.2004 eine Sturmböe registriert.

Mit 89 km/h (Windstärke 10) gab es am 09.09.1997 in Berlin eine schwere Sturmböe.

Sonne satt im „goldenen September“?

Trocken und sehr sonnenscheinreich, so könnte man den September 1959 beschreiben. Sowohl in Berlin, als auch in Brandenburg war dies der sonnenintensivste Monat überhaupt. In Lindenberg kamen sagenhafte 270,8 Sonnenstunden zusammen und in Berlin-Dahlem reichte es für 269,4 Stunden.

Hoher und niedriger Luftdruck

Der Luftdruck sagt nur bedingt etwas über das Wettergeschehen in den „Übergangsmonaten“ aus. Während ein hoher Luftdruck in den Sommermonaten viel Sonnenschein „verspricht“, kann dieser im Winter für hochnebelartige Bewölkung und damit wenig Sonne sorgen.

In Lindenberg gab es am 29.09.2015 mit 1037,6 hPa den absoluten September-Rekord. In Berlin wurden am gleichen Tag sogar 1039,1 hPa erreicht.

Das absolute Minimum liegt in Berlin-Dahlem bei 987,2 hPa (21.09.1990) und in Lindenberg bei 992,2 hPa (14.09.1998).

Schlusswort

Man könnte in diese Auswertung noch zahlreiche andere Werte mit einfließen lassen. Wir haben uns dafür entschieden, nur über die wesentlichen, spür- und wahrnehmbaren Dinge zu berichten.

In der nächsten Ausgabe dieser Reihe (in ca. einem Monat) werden wir uns mit dem Oktober beschäftigen und sind gespannt, was dieser so alles kann.