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Wetterblog

Wetter in Berlin und Brandenburg

Hätten Sie’s gewusst? (Teil 4)

Mit dem Januar verbinden viele von uns Kälte, dunkle Tage und hin und wieder etwas Schnee. Doch was dieser Monat wettertechnisch wirklich drauf hat, damit beschäftigen wir uns in dieser neuen Ausgabe unserer Reihe „Hätten Sie’s gewusst?“.

Wie auch in den vorangegangenen Ausgaben beschränken wir uns erneut auf die Standorte Berlin-Dahlem und Lindenberg.

Traumhafte Sonnenuntergänge kann man bei uns im Januar meist zwischen 16 und 17 Uhr beobachten.
Traumhafte Sonnenuntergänge kann man bei uns im Januar meist zwischen 16 und 17 Uhr beobachten.

Allgemeines zum Januar

Der Monat Ianuaris, der nach dem römischen Gott Janus benannt wurde, war der elfte Monat des römischen Amtskalenders, welcher – im Gegensatz zum römischen Mondkalender – zwölf Monate umfasste. Erst mit der Umstellung des Jahresbeginns im Jahr 153 v. Chr. rückten die beiden Monate Januar und Februar an den Anfang des Kalenderjahres.

Im Laufe des Monats nimmt die lichte Tageslänge um ca. 74 Minuten zu.

Maximale Höchsttemperatur in einem Januar

Die bisher höchste gemessene Temperatur in einem Januar wurden in Berlin mit 15,2°C und Lindenberg mit 14,8°C am 10.01.1991 gemessen. In Berlin wurde am 28.01.2002 noch einmal dieser Wert erreicht.

Absoluter Tiefstwert in einem Januar

-23,9°C gab es am 12.01.1940 in Lindenberg. Annähernd ähnlich frostig wurde es in Berlin am 26.01.1942 mit -21,0°C.

Höchste und niedrigste jemals gemessene Niederschlagsmenge im Januar

Im Jahr 1996 gab es zu Beginn des Jahres in der gesamten Region sehr wenig Niederschlag. Mit 0,7 Liter auf den Quadratmeter konnte man in Lindenberg nicht einmal ein leeres Milch-Tetrapak vollständig befüllen. In Berlin fiel die doppelte Niederschlagsmenge, nämlich 1,4 Liter pro Quadratmeter.

Das Gegenteil davon fand viele Jahrzehnte früher statt: 1916 registrierte der Messpott in Berlin 120,1 Liter Niederschlag. In Lindenberg war es im Jahr 1976 nicht ganz so viel. Dennoch kamen hier 101,1 Liter zusammen.

Stärkste Windböen im Januar

Der Name wird vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben: Kyrill. Denn genau dieses Orkantief sorgte am 18.01.2007 für die stärkste, jemals in einem Januar gemessene Windböe. Mit 124 km/h wurde damals Orkanstärke erreicht.

Für einen neuen Rekord hat es damals in Lindenberg nicht gereicht. Hier stammt die stärkste gemessene Windböe weiterhin aus dem Jahr 1984. Am 15. Januar wurden seinerzeit 122 km/h gemessen.

Sonnigster und trübster Januar

Sehr „dunkel“ war es in Berlin im Jahr 1966, als es der gesamte Monat auf gerade einmal 13,6 Sonnenstunden brachte. In Lindenberg war es 1935 sehr trüb: 12 Sonnenstunden wurden damals gemessen.

Sehr sonnig hingegen war es im Jahr 2006 mit 106,6 Sonnenstunden in Berlin sowie 1971 mit 95,4 Sonnenstunden in Lindenberg.

Luftdruck

Im Jahr 2006 wurde im Januar ein neuer Ganzjahresrekord aufgestellt, was den höchsten jemals gemessenen Luftdruck in der Region angeht. 1049,8 hPa wurden am 23.01. in Berlin-Dahlem gemessen. 1048,9 hPa waren es in Lindenberg. Der absolute Rekord für ganz Berlin liegt bei 1056,6 hPa, der am 23.01.1907 registriert wurde.

Das absolute Luftdruckminimum liegt in Berlin bei 966,6 hPa (17.01.1955) und in Lindenberg bei 974,5 hPa (30.01.2015). Der aufmerksame Leser wird sich denken „Warum lag der Luftdruck in Lindenberg 1955 nicht ebenfalls im rekordverdächtigen 960er Bereich?“ Nun…die Luftdruck-Messreihe beginnt erst 1975. In Berlin-Dahlem hat man schon 24 Jahre früher mit der Aufzeichnung begonnen.

Schnee

Die Älteren unter uns werden sich bestimmt noch an den Rekordwinter 1978/1979 erinnern. Die ganze Region schien im Schnee zu versinken. Was würde da näher liegen, dass auch dieser Winter hier aufgeführt wird.

Wir den Januar 1979 nicht ganz unerwähnt lassen und gehen darauf etwas weiter unten noch einmal ein. Die tatsächlich größte Schneehöhe wurde aber schon 9 Jahre früher, nämlich am 06.01.1970, mit 31 Zentimetern gemessen. Nun folgt das große ABER…

Wer sich so durch die Archive klickt wird feststellen, dass innerhalb Berlins die am selben Tag gemessenen Schneehöhen teilweise beachtlich abweichen: Während am 17.01.1979 in Berlin-Tegel 40 Zentimeter gemessen wurden, waren es im wenige Kilometer östlich gelegenen Malchow nur 20 Zentimeter. Irgendetwas muss damals in Tegel passiert sein, denn trotz Dauerfrost verringerte sich die Schneehöhe innerhalb von 24 Stunden um 9 Zentimeternur einige Tage. Fakt ist allerdings, dass der Winter 1978/1979 einer der schneereichsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war.

Der Tag, an dem der meiste Schnee in Lindenberg lag, ist noch gar nicht so lange her. Vor etwas mehr als 11 Jahren, nämlich am 11.01.2010, wurden dort beachtliche 32 Zentimeter gemessen.

Die eigentlichen Rekordschneehöhen folgen noch. Sein Sie gespannt und freuen Sie sich auf die kommenden Ausgaben unserer Reihe „Hätten Sie’s gewusst?“ 🙂