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Hätten Sie’s gewusst? (Teil 5)

Der Februar ist der letzte volle Wintermonat. In diesem können die tiefsten Temperaturen des Jahres gemessen werden. Diese und weitere Wetterextreme des Februar gibt es in einer neuen Ausgabe unserer Reihe „Hätten Sie’s gewusst?“.

Sonnenuntergang im Februar 2021 in Großziethen
Sonnenuntergang im Februar 2021 in Großziethen

Allgemeines zum Februar

Der Februar wurde nach dem römischen Reinigungsfest Februa benannt und war ursprünglich der letzte Monat des altrömischen Kalenders. Deshalb bekam er die zum Abgleich des Kalendariums mit dem Sonnenstand notwendigen Schalttage angehängt. Erst seit 153 v. Chr. ist der Februar der zweite Kalendermonat. Mit der Augustinischen Kalendereform im Jahr 8 n. Chr. verlor er einen Tag an den August und umfasst seitdem in Nichtschaltjahren 28 Tage.

In Schaltjahren hat der Februar 29 Tage wobei der eigentliche Schalttag der 24. Februar, d.h. es wird nach dem 23. Februar ein zusätzlicher Tag eingeschoben.

Bedeutung hat das aber nur für Namenstage und kirchliche Feiertage die sich nach dem 23. Februar um einen Tag verschieben. Die Schalttage sind notwendig, um die Differenz zwischen dem Sonnenjahr (365,24219052 Tage = 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, 45,261 Sekunden) und dem Kalenderjahr (365,0 Tage) auszugleichen. Das hatte schon Julius Caesar beim julianischen Kalender berücksichtigt. Basis für seine Schaltjahre, war die ungenaue Berechnung des Sonnenjahres durch den griechischen Astronomen Hipparchos (ca. 200 vor Christus). Er hatte das Sonnenjahr um 11 min 14 s zu lang berechnet wodurch alle 128 Jahre ein Schaltjahr zu viel eingefügt wurde.

1582 fand dadurch die Tag- und Nachtgleiche bereits am 11. März statt, d.h. die Abweichung zwischen Kalenderjahr und Sonnenjahr betrug mittlerweile 10 Tage. Papst Gregor XII veranlasste darauf hin, dass dem 4. Oktober 1582 gleich der 15. Oktober 1582 folgte. Dabei wurde die Abfolge der Wochentage nicht verändert (auf einen Donnerstag folgte ein Freitag). Gleichzeit wurden die Schalttagsregeln verändert.

Dieser, nach Papst Gregor XII benannte „Gregorianische Kalender“, ist heute noch gültig.

Quelle: Oderwetter.de

Die lichte Tageslänge nimmt im Laufe des Monats um ca. 103 Minuten zu während gleichzeitig die maximale Höhe der Sonne über dem Horizont von 21° auf 30° steigt. Dies macht sich durch spürbar längere und hellere Tage bemerkbar.

Wie schon in den vorherigen Ausgaben dieser Reihe beziehen wir uns ausschließlich auf dei Standorte Lindenberg und Berlin-Dahlem. Sobald es unsere eigenen Messreihen hergeben, werden wir diese in die jeweiligen Auswertungen mit einfließen lassen.

Maximale Höchsttemperatur in einem Februar

Frühlingshaft mild war es am 21.02.1990. Berlin-Dahlem meldete damals eine Höchsttemperatur von 18,6°C. Geringfügig kühler war es mit 17,8°C in Lindenberg.

Absoluter Tiefstwert in einem Februar

Trotz steigender Sonnenaktivität sind im Februar die tiefsten Werte eines Jahres möglich. Dies hängt mit den ausgekühlten Landmassen und Meere durch die vorhergehenden Monate zusammen. Wer meint, die vergangene Nacht (zum 15.02.2021) wäre rekordverdächtig gewesen, muss leider enttäuscht werden. Es geht noch kälter.

So beispielsweise am 11.02.1929, als die tiefsten jemals gemessenen Temperaturen in unserer Region registriert wurden. In Berlin sank das Quecksilber auf -26,0°C. In Lindenberg ging es sogar auf -28,0°C runter.

Höchste und niedrigste jemals gemessene Niederschlagsmenge im Februar

Der Februar ist allgemein kein sehr feuchter Monat. Das spiegelt sich auch in den Extremwerten wieder. Der meiste Niederschlag fiel hierzulande im Jahr 1948. Berlin-Dahlem meldete 108,8 Liter pro Quadratmeter und Lindenberg 99 Liter pro Quadratmeter.

Am trockensten war es 1972. Hier wurden in Berlin nur 2,7 Liter / m² und in Lindenberg 0,5 Liter / m² gemessen.

Stärkste Windböen im Februar

Anders als in den anderen Monaten scheint es im Februar keine regionalen Besonderheiten zu geben. So war der 21.02.1967 der Tag, an dem an beiden Standorten die stärkste Windböe gemessen wurde. Berlin: 128 km/h (Windstärke 12), Lindenberg: 112 km/h (Windstärke 11).

Sonnigster und trübster Februar

1946 war in Lindenberg das Jahr mit den wenigsten Sonnenstunden (23,1). In Berlin-Dahlem war dies im Jahr 2009 mit 32,8 Sonnenstunden der Fall.

Sonnenscheinreicher war es im Jahr 2018. Hier wurden in Berlin 155 und in Lindenberg 149,6 Sonnenstunden gemessen.

Luftdruck

Den jemals höchsten in einem Februar gemessenen Luftdruck zeigte das Barometer in Lindenberg am 16.02.2008 mit 1045,6 hPa an. In Berlin-Dahlem wurden am 16.02.1959 1048,0 hPa registriert.

Der entgegengesetzte Fall trat in der Region am 26.02.1989 ein. Berlin meldete 965,2 hPa und Lindenberg 968,1 hPa.

Schnee

Die maximale, in einem Februar gemessene Schneehöhe lag bei beiden Standorten jenseits der 35-Zentimeter-Marke. Für Lindenberg ist dies noch gar nicht so lange her, denn hier wurde am 12.02.2010 eine Schneehöhe von 40 cm gemessen. Für Berlin liegt dieser Rekord etwas länger zurück. Hier kamen am 16.02.1940 44 cm zusammen.

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