Fast überall begann der Tag freundlich. Nur über die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin zogen zogen bereits am Morgen erste Schauer und Gewitter hinweg.

Der mit dem Durchzug der Kaltfront eigentlich flächig erwartete Regen blieb aus. Stattdessen bildeten sich um die Mittagszeit vor allem im Süden Brandenburgs starke Schauer und Gewitter, die weiter Richtung Osten zogen und sich dabei noch weiter intensivierten.
Etwa zur selben Zeit zog eine sehr kleinräumige, aber wetterintensive Gewitterzelle von Sachsen-Anhalt nach Brandenburg und nahm dabei Kurs auf Berlin:

Während sich die Gewitter über dem Südosten Brandenburgs teilweise immer wieder neu generierten, wie der Radarfilm von gestern zeigt, sollte es für Berlin bei diesem einsamen Gewitter bleiben.
Wer denkt, dass ja eigentlich ganz Berlin etwas abbekommen haben müsste, der irrt. Wie kleinräumig dieses Unwetter war, zeigt die Radaraufnahme aus Berlin zum Zeitpunkt des Geschehens.

Der Unwetterschwerpunkt lag nördlich und südlich unseres Pankower Standortes. Dennoch hat es für Überschwemmungen, Oberleitungs- und Wasserschäden gereicht.

Während das Wasser in den betroffenen Gebieten teilweise knöcheltief auf den Straßen stand, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht mhr aufnehmen konnte, fiel in den südlichen Bezirken kein einziger Tropfen. Stattdessen schien dort, mal mehr, mal weniger intensiv die Sonne.

Die Berliner Feuerwehr hatte im Zeitraum von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr 200 wetterbedingte Einsätze. Hierbei handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume oder Oberleitungsschäden.
Da das Unwetter (glücklicherweise) sehr schnell unterwegs war, wurde nicht viel Niederschlag registriert. Ursache für die Überschwemmungen waren die enormen Wassermassen, die innerhalb von nur drei bis vier Minuten vom Himmel stürzten (anders kann man es nicht ausdrücken).

Der meiste Niederschlag (über den Tag betrachtet) fiel nordwestlich von Frankfurt/Oder (hier punktuell mehr als 50 Liter/m²!), im Nordwesten sowie im Südosten Brandenburgs:

Auch auf der obigen Karte ist die Spur des Unwetters eindeutig in Form eines gelb-grünen Streifens zu erkennen, der quer über Brandenburg verläuft. Ebenfalls sehr bemerkenswert ist, dass das Gewitter so lange durchgehalten hat: Immerhin zog es bis nach Polen.
In Pankow gingen die Temperaturen nur geringfügig zurück: Von 23°C auf 19,4°C. Nachdem das Gewitter abgezogen war, zeigte sich sofort wieder die Sonne und bis zum Abend wurden noch einmal 21°C gemessen.