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Wetterblog

Wetter in Berlin und Brandenburg

So war der Juli 2020 – eine Auswertung

Entweder ist es an uns vorbeigegangen oder wir haben den Monatsrückblick in den gängigen Medien übersehen. Es kann aber auch daran liegen, dass der Juli 2020 keine Schlagzeile wert war. Bei uns bekommt er dennoch eine.

In unserer Region sind gemäßigte Sommer mit teils kühlen Nächten und warmen bis heißen Tagen die Regel. Das, was in den vergangenen Jahren stattfand, sollte eher die Ausnahme sein.

Temperatur

Nachdem der Juni überall deutlich zu warm war, fiel der Juli etwas kälter aus als im langjährigen Mittel. Die größte Differenz in unserem kleinen Stationsnetz gibt es mit -0,9 Kelvin in Finowfurt. Dort lag die Durchschnittstemperatur bei 17,8°C. Die größte positive Abweichung gab es hingegen in Berlin-Pankow mit +0,6°C .

Temp.BPFFFOGZMR
Durchschnitt19,8°C17,8°C18,9°C19,1°C18,3°C
Abweichung+0,6 K-0,9 K-0,1 K0,0 K-0,7 K
Durchschnittstemperaturen und Abweichung vom langjährigen Mittel in unserem Stationsmessnetz
BP = Berlin-Pankow, FF = Finowfurt, FO = Frankfurt (Oder), GZ = Großziethen, MR = Müllrose

Wer denkt, dass Juli nur Sommer kann, der muss leider enttäuscht werden. 6,5°C, dieser Wert wurde am 12.07. in Müllrose gemessen. In Berlin wurde am selben Morgen eine Tiefsttemperatur von 10,9°C registriert. Die höchsten Temperaturen des Monats wurden in Berlin und Brandenburg eine Woche später, nämlich am 19.07. gemessen.

Temp.BPFFFOGZMR
Max30,7°C31,2°C30,7°C31,4°C31,1°C
Min10,9°C6,9°C8,8°C10,1°C6,5°C
Extremwerte (Temperaturen)
BP = Berlin-Pankow, FF = Finowfurt, FO = Frankfurt (Oder), GZ = Großziethen, MR = Müllrose

Niederschlag

Das Klagelied der Dürre wird weitergesungen. Mit ganz wenigen Ausnahmen war es überall in der Region zu trocken. Dies zeigen auch die „Messpötte“ unserer Stationen.

Mit 53,2 l/m² fiel in unserem Messnetz in Müllrose der meiste Niederschlag. Dennoch wurden dort nur 81,8% des durchschnittlichen Monatssolls erreicht. Platz 2 belegt Großziethen mit 44,4 l/m² (76,6%), wobei hier das Gewitter am 26.07. die Statistik halbwegs gerettet hat. Frankfurt (41,4 l/m² / 63,7%) und Finowfurt (29,8 lm² / 50,5%) belegen die letzten beiden Plätze.

Unsere Station in Berlin lieferte diesen Monat hierfür keine repräsentativen Werte. Wie aber so oft in den Sommermonaten, sind die regionalen Unterschiede in der Hauptstadt sehr groß. Im Schnitt wurden allerdings lt. Deutschen Wetterdienst auch hier nur 78% des Monatssolls erreicht.

Sonnenscheindauer

Wer sich im letzten Monat gedacht hat „Früher war mehr Sonne“, hat Recht. Das durchschnittliche Monatssoll wurde an keinem der Standorte erfüllt. Im Schnitt wurden 10% (22 Stunden) Sonnenstunden weniger gemessen als sonst.

Standortbedingt (Bäume und Häuser am Horizont) liegt die Abweichung bei unseren Stationen sogar bei rund 20%.

Und sonst?

Der Wind spielte weitestgehend keine Rolle. Auch beim Luftdruck gibt es keine Rekorde zu vermelden. Wir gucken, was der August bringt. Die erste richtige Hitzewelle des Jahres kündigt sich ja bereits an. Mehr dazu aber in einem morgigen Beitrag.